Schmidt (AfD) zu Vertreibungsdiskussion in der Landeszentrale für politische Bildung: Absage an Integrationsmythen

„Dem Präsidenten des Bundes der Vertriebenen (BdV), Dr. Bernd Fabritius, ist ausdrücklich zuzustimmen, wenn er sich hinsichtlich früherer und heutiger Flucht- und Vertreibungsdebatten vom Mythos der leichten Integration distanziert. Der rumäniendeutsche Aussiedler Fabritius verwendete diesen Begriff am 11. Januar auf einer Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung in Mainz zum Thema Flucht, Vertreibung und Integration im erinnerungspolitischen Diskurs der Bundesrepublik und Polens. Er unterstrich damit sinngemäß die enormen nicht nur wirtschaftlichen, sondern vor allem kulturellen Herausforderungen bei der Integration größerer Menschengruppen in anderen Lebensräumen.“

Selbst bei der Aufnahme der rund 14 Millionen deutschen Heimatvertriebenen aus den historischen Ostprovinzen des Reiches und verschiedensten angestammten Siedlungsgebieten in Ostmittel- und Südosteuropa am Ende des Zweiten Weltkrieges habe sich diese Erkenntnis bestätigt, betont der vertriebenenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Martin Louis Schmidt, obwohl damals „Deutsche zu Deutschen“ geflüchtet waren und die Vertriebenen keineswegs in ein „fremdes Land“ gekommen seien, wie Fabritius sehr richtig sagt. Alles in allem ist die damalige Integration inmitten eines zerbombten, ökonomisch total darniederliegenden Landes als Erfolgsgeschichte zu bewerten, doch die Opfer von Krieg und Hass aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Russland, Ungarn, Serbien und vielen anderen Gebieten mussten mannigfaltige Beschimpfungen („Polacken“, „Zigeuner“ u. ä.) und Demütigungen erdulden, fühlten sich innerlich häufig zwischen der alten Heimat und dem neuen Zuhause zerrissen und wurden die eigenen traumatischen Gewalt- und Verlusterfahrungen nicht selten bis ins hohe Alter nicht los.

„Vor diesem Hintergrund wird deutlich“, so Schmidt, „warum die gegenwärtige, oft wirtschaftlich motivierte Massenzuwanderung aus völlig fremden Kulturräumen nach Deutschland ein noch ungleich schwierigeres, kaum lösbares Integrationsproblem darstellt.“

„Es gehört zu den erfreulichen Eindrücken dieses wichtigen Diskussionsabends in der rheinland-pfälzischen Landeszentrale für politische Bildung, dass sich neben dem überzeugenden Fabritius auch der Referent Dr. Andreas Kossert von der Berliner Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung sehr deutlich gegen Gleichsetzungen der beiden Migrationsströme aussprach bzw., um es mit Fabritius zu sagen: gegen die medial immer wieder angeführten grundfalschen Vergleiche von früher und heute.“ Außerdem wurde beispielsweise durch die berührenden Ausführungen des früheren Freiburger Erzbischofs und Donauschwaben Dr. Robert Zollitsch die Oberflächlichkeit des im öffentlichen Raum verwendeten Integrationsbegriffs bloßgelegt.

 

Martin Louis Schmidt gehört der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag an und ist fachpolitischer Sprecher für die Themengebiete Aussiedler/Vertriebene/Auslandsdeutsche, Kultur und Geschichte sowie Tourismus und Regionalpartnerschaften.

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