Die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion sieht die größtmögliche finanzielle Stützung der touristischen Infrastruktur im Land als „systemrelevant“ an, betont deren tourismuspolitischer Sprecher Martin Louis Schmidt. Denn, so fügt er hinzu: „Gastronomie und Hotellerie sind für alle Bewohner unseres schönen Landes von außerordentlicher Bedeutung, nicht nur hinsichtlich ihrer beträchtlichen Beschäftigtenzahlen und ihres ökonomischen Ranges sowie ihrer längst noch nicht ausgenutzten in- und ausländischen Potentiale als verlockendes Reiseziel. Sie sind zentrale Punkte gesellschaftlichen Zusammenlebens in Stadt und Land, liebgewordene Orte für Familienfeiern, Wirtschafts- und Wissenschafts-Tagungen, Vereinsaktivitäten und Stammtische.“
Martin Louis Schmidt warnt: „Werden im Gefolge der Corona-Krise massenweise Insolvenzen in der Gastronomie und der Hotellerie traurige Wirklichkeit, verlieren wir insbesondere auf dem strukturschwachen Land unverzichtbare Ankerplätze für den schwierigen Aufbruch in eine gute Nach-Corona-Zukunft!“
Martin L. Schmidt erläutert: „Die vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) in seinem Papier vom 25. März für Rheinland-Pfalz erhobenen Forderungen zur Bewältigung der verheerenden Krise unterstützen wir als AfD-Fraktion in Teilen nachdrücklich. Konkret gilt das für die Kritik des Verbandes an den bisherigen Hilfsmaßnahmen der Landesregierung, die sich im Wesentlichen auf die Bereitstellung rückzahlbarer Darlehen beschränkt. Dies ist der aktuellen Lage nicht angemessen und letztlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch wir sind der Ansicht, dass den Betrieben mit hohen Umsatzeinbrüchen ein Teil des Ausfalls ersetzt werden muss, und zwar auf Vergleichsbasis der Vorjahre. Ein entsprechendes wirtschaftspolitisches Grundkonzept hat die rheinland-pfälzische AfD-Fraktion Anfang April vorgelegt.“
„Wird nicht entschieden gegengesteuert“, so fährt Schmidt fort, „hätten sehr viele Wirte und Hoteliers wohl keine Zukunfts-Chancen mehr angesichts der häufig spärlichen Rücklagen und der massiven Liquiditätsengpässe wegen ausbleibender Kundschaft bei fortlaufenden Fixkosten und hohen Kurzarbeiter-Anteilen für das tunlichst zu haltende Servicepersonal.“
Der AfD-Tourismuspolitiker sieht ebenso die dringende Notwendigkeit, die Bürgschaftsquote des Landes von der derzeit geltenden Anhebung von 80 auf 90 Prozent auf volle 100 Prozent zu erhöhen und diese dann zwecks Liquiditätsgewinnung schnellstens zu gewähren. Auch die vom DEHOGA geforderte Verlängerung der KfW-Darlehen auf 10 Jahre ist sinnvoll. „Aktuell haben wir das große Problem“, erklärt Schmidt, „dass viele Unternehmen die Kredite gar nicht erst beantragen, da ihnen ohnehin nicht zugetraut werde, sie innerhalb weniger Jahre zurückzuzahlen. Stattdessen zeichnet sich ab, dass so mancher Eigentümer oder Pächter gleich für immer aufgibt. Schließlich sind die Hausbanken bei Förderkrediten zur Überprüfung banküblicher Standards gezwungen und angesichts der eigenen äußerst schwierigen finanziellen Lage weniger denn je geneigt, Kreditausfallrisiken einzugehen.“
Martin Louis Schmidt ist tourismuspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz und vertritt diese in der Enquete-Kommission Tourismus.